Brecht schrieb das „Leben des Galilei“ 1938/39 im dänischen Exil. Die Novemberpogrome kündigten endgültig den Naziterror an, der Europa überziehen wird. Die Naziherrschaft erstickte längst die Freiheit und das rationale Denken und stellte sich offen gegen die Errungenschaften der Aufklärung und des Humanismus. Auch heute sind solche Gefahren nicht gebannt und die Aufführung dieses Stücks ist ein Aufruf zur Wachsamkeit. Unsere pluralistische demokratische Kultur muss ständig neu eingeübt werden.
Das auf wahren Begebenheiten beruhende Theaterstück „Jägerstätter“ von Felix Mitterer erinnert an den gleichnamigen österreichischen Bergbauern und Widerstandskämpfer, der sich nach dem Anschluss Österreichs an Nazi-Deutschland dem Kriegsdienst für das Nazi-Regime verweigerte und deswegen von den Bewohner*innen seines Heimatdorfs als Verräter ausgrenzt wurde. Jägerstätter jedoch hielt an seiner Weigerung bis zu seiner Hinrichtung 1943 in Brandenburg an der Havel wegen „Wehrkraftzersetzung“ fest.